Zwi Rappoport,
Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Zwi Rappoport Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Liebe Gemeindemitglieder,

das jüdische Jahr 5783 hat begonnen und ich hoffe für uns alle, dass es ein schöneres, friedvolleres und besseres Jahr wird. Leider sind aber die Krisen des vergangenen Jahres noch längst nicht überwunden und wirken sich weiterhin auf uns alle aus. Schon vor einem Jahr hatte ich an dieser Stelle zum Jahreswechsel mit Hinblick auf die damalige Flutkatastrophe und die Coronapandemie geschrieben:

„Es wird immer deutlicher, dass wir in einer Zeit leben, die die Menschheit vor ungeahnte Herausforderungen stellt, die wir nur gemeinsam und mit G“ttes Hilfe meistern werden können.“

Und es wurde ein schwieriges Jahr: Corona hat uns weiter beschäftigt und die Klimakrise hat zwar in Deutschland keine weiteren Katastrophen bewirkt aber wird global immer bedrohlicher. Doch die größte Herausforderung kam auf uns alle mit dem Krieg in der Ukraine zu. Dieser unsägliche Angriffskrieg Russlands hat in seinen Auswirkungen alles, was uns in den vergangenen Jahren krisenhaft belastet hat nochmal in den Schatten gestellt.

Das unermessliche Leid der Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine belastet uns alle und in ganz besonderem Maße unsere persönlich betroffenen Mitglieder. Von Kriegsbeginn an haben unsere Gemeinden durch ihre Hilfsangebote die zur Flucht gezwungenen Menschen mit ganzer Kraft unterstützt. Diese Unterstützung werden wir auch weiterhin gewähren, solange kein Frieden in Sicht ist. Auf keinen Fall können wir einfach zur Tagesordnung übergehen und diesen Krieg, der auch unsere Demokratie gefährden kann, einfach ausblenden. Die Auswirkungen des Krieges hierzulande mit hohen Energiekosten und einer rasant steigenden Inflation spürt inzwischen jeder von uns.

Liebe Freunde,

das sind eigentlich keine guten Vorzeichen für das neue Jahr. Aber dennoch hoffen wir, dass unser Wunsch nach einem guten und süßen Jahr 5783 in Erfüllung geht. Letztendlich gilt auch weiterhin dasselbe, was ich im letzten Jahr zum Ausdruck gebracht habe:

„Trotz aller Herausforderungen, sollten wir einen Moment innehalten und dankbar für unser Leben sein, welches das größte und wertvollste Geschenk G“ttes ist.“

Schana Tova wünscht Ihnen

 

Zwi Rappoport