Zwi Rappoport,
Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Zwi Rappoport Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Liebe Gemeindemitglieder,

liebe Freunde,

Israels neue Regierung unter Benjamin Netanjahu ist seit acht Wochen im Amt. In dieser Zeit wurde in Windeseile ein Paket von verschiedenen Gesetzesvorhaben in der Knesset eingebracht, die bei sehr vielen Israelis für Besorgnis, Protest und Empörung gesorgt haben. Insbesondere die geplanten Änderungen im Justizwesen und die damit einhergehende Schwächung des obersten Gerichtshofs hat dazu geführt, dass Hunderttausende Woche für Woche auf die Straße gehen und gegen diese Pläne demonstrieren.

Wie dramatisch die Situation ist, kann der Aussage des Staatspräsidenten Jitzchak Herzog entnommen werden, das Land stehe „am Rand eines verfassungsrechtlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruchs“.

Diese Polarisierung innerhalb der israelischen Gesellschaft geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem die terroristische Bedrohung Israels von vielen Seiten stark zunimmt. Es ist existentiell wichtig, dass Regierung und Opposition Kompromisse finden, die die Einheit des jüdischen Volkes wiederherstellen, ohne den Charakter des Landes als jüdischen und demokratischen Staat zu gefährden.

Ich wünsche uns allen, dass das anstehende Pessachfest, das unser schönstes Familienfest ist, uns allen noch einmal bewusst macht, wie wichtig Frieden und Freiheit sind: in der Familie, in unserem Volk und in der ganzen Welt.

Chag Pessach Sameach!