Jewrovision 2023

Diese Ausgabe unserer Zeitschrift J.E.W. hat einen ganz besonderen Anlass. Hierin möchten wir die Jewrovision 2023 noch einmal Revue passieren lassen und sie gebührend feiern. Denn die Jewrovision 2023 war nicht nur ein unvergessliches Erlebnis und ein freudiges Zusammenkommen von jüdischen Gemeinden und Jugendzentren in ganz Deutschland. Sie war auch für uns als Landesverband Westfalen-Lippe ein riesiger Erfolg.

Dies hatte viele Gründe. Als die größte Jewrovision aller Zeiten zählte die Jewrovision 2023 über 1500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Beinahe 200 dieser Kinder und Jugendlichen waren als Teil des Landesverbandes Westfalen-Lippe mit dabei. Zudem war der Landesverband erstmals mit einem eigenen Act unter dem Namen We.Zair vertreten. Die Kinder und Jugendlichen nahmen mit Bravour an den Auftritten teil und erzielten einen unglaublichen dritten Platz! Auch die Jugendzentren Chesed aus Gelsenkirchen und Emuna aus Dortmund waren wieder mit eigenen Acts am Start und belegten jeweils einen sehr guten siebten und neunten Platz.

Das Motto der diesjährigen Jewrovision war „Don‘t Stop Believing“ und das zeigte sich sehr deutlich in der Performance und den Vorstellungsvideos aller teilnehmenden Jugendzentren. Es wurden nicht nur schwierige Themen aus dem Hier und Jetzt aufgegriffen, sondern auch Wünsche und Träume für eine hoffnungsvolle Zukunft geäußert. Mit einem besonders gelungenen Videobeitrag über die aktuelle Situation in Deutschland und das Leben der jüdischen Jugend holte das Jugendzentrum Chesed den Videopreis zu sich nach Gelsenkirchen. Der gesamte Landesverband gratuliert an dieser Stelle ganz ausdrücklich allen Organisatoren und Mitwirkenden dieses bewegenden Beitrags von ganzem Herzen.

Untermalt wurde dieses inspirierende Motto von einem ebenso überwältigenden Jubiläum, dem 75. Gründungstag des Staates Israel. Die Euphorie über solch ein historisches Ereignis war in allen Auftritten spürbar. Die Farben der israelischen Flagge erstrahlten in zahlreichen Acts und in ihren selbst verfassten Texten sangen die Kinder und Jugendlichen darüber, was diese Gründung für sie bedeutet.

Begonnen hatte die Jewrovision sicherlich viel viel früher, immerhin wurde monatelang fleißig geübt und geprobt, doch den Startschuss für die eigentliche Veranstaltung stellte die gemeinsame Fahrt am Donnerstagmorgen in die Festhalle Frankfurt, den Veranstaltungsort der Jewrovision 2023, dar. In drei Bussen, die mit aufgeregten Kindern, modischen Kostümen und selbst gestalteten Requisiten gefüllt waren, gelangte der Landesverband Westfalen-Lippe nach Frankfurt. Dort wurde am Donnerstag ein spaßiges Sing-Along veranstaltet, bei dem alle Mitmachenden ihr Gesangstalent auf die Probe stellen konnten. So wurde die Stimmung bereits so richtig angeheizt. Am Freitag ging es dann um 14:30 Uhr auch schon los mit dem Hauptevent. Die Halle tobte während ein Jugendzentrum nach dem anderen seine Bestleistungen präsentierte. Die vielen Geschwister, Eltern und sogar Großeltern der Teilnehmenden, die mit angereist waren, schwenkten ihre mitgebrachten Fahnen und Plakate und unterstützten tatkräftig – ebenso wie die Roshim der einzelnen Jugendzentren. Unter den Halftime-Acts befand sich bereits zum zweiten Mal der Gelsenkirchener Musiker DAN. Mit seinen Songs, die im modernen Mix auf Deutsch und Russisch verfasst sind, brachte er die Frankfurter Festhalle zum Beben.

Wer seinen Auftritt verpasst hat oder ihn ein weiteres Mal sehen möchte, findet diesen hier:

Nach einem so aufregenden, ereignisreichen und erfüllenden Tag, endete der Freitag mit einem gemeinsamen Gebet.

Auch der Samstag startete mit dem Gebet, auf das spannende Workshops folgten. Bei diesen konnten die Kinder und Jugendlichen ihr Interesse an Musik, Kultur und dem jüdischen Glauben weiter ausbauen und interessante neue Dinge lernen, schaffen und gestalten. Nach einem gemeinsamen Essen mit einer emotionalen und bewegenden Hawdala mit über 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, begann am Samstagabend die alljährliche Jewrovision Aftershowparty. Hier wurde ausgelassen gefeiert, es wurden neue Kontakte geknüpft und alte gepflegt. Aus allen Ecken und Enden von Deutschland kamen jüdische Kinder und Jugendliche hier in ihrer Liebe zur Musik zusammen – eine Begebenheit, die nur aufgrund der Jewrovision möglich ist.

Am Sonntag stand schließlich der inzwischen gut bekannte Fototermin sowie die Rückfahrt in die einzelnen Heimatstädte an. Auf dem gemeinsamen Foto strahlen uns unzählige glückliche und erfüllte Kindergesichter an, deren Augen mit den Pokalen um die Wette glänzen. Der Landesverband Westfalen-Lippe ist stolz auf die unglaublichen Leistungen der Kinder und Jugendlichen in diesem bedeutsamen Jahr und gratuliert allen ganz herzlich zu einer gelungenen Jewrovision 2023. Wir werden die Erfolge dieses Jahres als Motivation nutzen, um im nächsten Jahr mit noch mehr Elan bei der Jewrovision vertreten zu sein. Toda Raba an alle!

Veronika Bojtschuk
Foto: Gregor Zielke/Zentralrat