Soldat Nr. 969819 / Jom haZikaron 5784
Dies ist das Kriegsabzeichen des Sechstagekriegs, der vom 5. bis zum 10. Juni 1967 in Israel stattfand. Aaron Naor, Soldat Nr. 969819, Kantor der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen und seine Frau Vicky Naor haben es anlässlich des Jom haZikaron selbst gebastelt haben. Das Original hinterließen sie in Israel, als sie vor 54 Jahren nach Deutschland ausgewandert sind. Herr Naor war damals erst 19 Jahre alt, als der Krieg 1967 ausbrach. Seitdem hat es 13 weitere Kriege im Land Israel gegeben.

אות מלחמת ששת הימים
Das Kriegsabzeichen des Sechstagekriegs (Original), der vom 5. bis zum 10. Juni 1967 in Israel stattfand
Bis zum diesjährigen Jom haZikaron im Jahr 2024 (5784) sind bereits 25.040 israelische Soldaten seit der Gründung gestorben. Der dreizehnte und aktuellste Krieg hat die ganze Welt von der ersten Minute an erschüttert. In diesem Krieg betrauern wir bereits über 620 gefallene Soldaten. Darunter sind dutzende Kommandeure im Kampf gefallen. Genauer gesagt sind 39 Abteilungsführer, 13 Kompaniechefs, 2 Stabs-offiziere, 6 Generalleutnants und 4 Brigadegenerale im Einsatz für das Land Israel ums Leben gekommen. Dies zwingt die IDF, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um diese Lücke an Kompanieanführer zu schließen.
Dies hatte bereits Herr Aaron Naor 1967 während seines Dienstes im Krieg festgestellt. Bei der IDF marschieren Offiziere als erste und rufen ihren Soldaten „Nach mir!“ zu. Eine solche Tapferkeit der Offiziere ist bei anderen Armeen nicht immer zu beobachten.
Unter den Kriegern des Tanach ist ebenfalls ein derartiges Verhalten in der Zeit des Buches der Richter (Schoftim) zu lesen. Das hat damit zu tun, dass diese Epoche, die sich in Israel ungefähr 350 Jahre in der Zeit streckte, besonders turbulent war: Von Bürgerkriegen, Fremdbesetzungen, Menschenopfern, Verrat bis hin zum Götzendienst war das Volk Israel nicht in Bestform. Aus diesem Grund waren die Richter besondere Helden mit fast übernatürlichen Kräften, die Einzigen, welche vor diesen enormen Herausforderungen stehen und sie bewältigen konnten. Sicherlich habt ihr bereits von der Figur des Schimschon (Samson) gehört, die uns an die nicht-jüdische halbgöttliche Gestalt Herkules erinnert.
Unter den Richtern ist der Zweite, Ehud ben Gera aus dem Stamm Benjamin, sehr berühmt geworden, nachdem er listig den legendären König der Moabiter Eglon ermordete, der die Israeliten für 18 Jahre unterdrückt hat. Wichtig ist hier zu betonen, wie Ehud gleich danach eine Schlacht gegen die Moabiter anführte. Er rief alle Söhne Israels (Richter 3:28): „Folget mir nach! Denn gegeben hat der Herr eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand“. Vorne stand er und hinter ihm die Kinder Israels! Ihm ist es zu verdanken, dass in Israel 80 Jahre lang Ruhe herrschte.

Aaron Naor, Kantor der Jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen
und seine Frau Vicky Naor
Seine Nachfolger waren der großer Krieger Barak ben Abinoan und die inspirierende Richterin Debora, die als Duo gegen den kanaanitischen Heerführer Sisera kämpfen mussten. Wie Ehud ben Gera stand Barak an der Frontlinie und hinter ihm gingen 10.000 israelitische Soldaten (Richter 4:14). Dank dieses Duos herrschte fast 40 Jahre Frieden in Israel.
Mut und Tapferkeit sind die Merkmale aller Richter. Genauso werden spätere Richter bezeichnet. Das ist der Fall bei Gideon (Ri. 6:12) und bei Jephtahs (Ri. 11:1).
Zum heutigen Krieg passt, dass die berühmteste Heldentat Schimschons die war, die er in Gaza vollbrachte. Er brachte die Säulen des Tempels des Philister Gottes Dagon zum Einsturz. Außer ihm selbst wurden alle, die sich im Tempel aufhielten, getötet (Ri. 16:26 – 31). Seit der Gründung des Staates Israel mussten wir tief in uns nach jenem uralten Mut suchen, der die oben genannten Richter auszeichnete. Die Wahrheit ist, dass wir ihn gefunden haben und weiterhin finden werden. Allerdings ist in diesem Krieg bereits viel Blut geflossen und wir sehnen uns danach, bald in Zeiten des Friedens zurückzukehren, damit wir uns sammeln und etwas Trost finden können. Am Israel Chai.

Dies ist das Kriegsabzeichen des Sechstagekriegs, der vom 5. bis zum 10. Juni 1967 in Israel stattfand.
Aaron Naor, Soldat Nr. 969819, Kantor der Jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingenund seine Frau Vicky Naor haben es anlässlich des Jom haZikaron selbst gebastelt.
Rabbiner Andreas Bruckner, Kantor Aaron Naor
Foto: Archiv der Jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen