Verleihung des Ehrenvorsitzes der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen an Frau Judith Neuwald-Tasbach

In einer bewegenden Zeremonie wurde der langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Frau Judith Neuwald-Tasbach, am Montag, den 25. März 2024, der Ehrenvorsitz verliehen. Diese seltene Auszeichnung wurde ihr aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes für die Gemeinde und ihres bedeutenden Beitrags zur Bewahrung jüdischer Kultur und Geschichte in unserer Stadt und über die Stadtgrenze hinaus verliehen.

Die Verleihung fand im festlich geschmückten Gemeindesaal statt. Zahlreiche Gäste, darunter Mitglieder der Gemeinde, Vertreter der Stadt Gelsenkirchen und Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Religion, waren anwesend, um Frau Neuwald-Tasbach für ihr Lebenswerk zu ehren.

Judith Neuwald-Tasbach, die aus einer angesehenen jüdischen Familie in Gelsenkirchen stammt, hat sich über Jahrzehnte hinweg für die Belange der jüdischen Gemeinschaft ehrenamtlich engagiert. Seit ihrer Kindheit war sie aktiv in der Gemeindearbeit tätig und übernahm vor vielen Jahren das Amt der Vorsitzenden. Trotz der Herausforderungen, die mit dem demografischen Wandel und der zunehmenden Säkularisierung einhergingen, gelang es ihr, die Gemeinde zu stabilisieren und den Zusammenhalt zu fördern.

Sie sich setzte aktiv für die Holocaust-Erinnerungsarbeit ein und arbeitete eng mit Schulen, Universitäten und verschiedenen kulturellen Institutionen zusammen, um das Bewusstsein für dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu schärfen und das Gedenken lebendig zu halten.

In ihrer Ansprache betonte Judith Neuwald-Tasbach, wie wichtig es ihr war, das Erbe der jüdischen Kultur und Traditionen zu bewahren und zugleich Offenheit und Dialog mit der nichtjüdischen Gesellschaft zu fördern. „Unsere Geschichte in Gelsenkirchen ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Zeiten des Wohlstands und des Schreckens. Es ist unsere Verantwortung, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten und gleichzeitig Brücken in die Zukunft zu bauen“, sagte sie in ihrer Rede.

Neben zahlreichen Gästen berichtete auch Karin Welge, die Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen in ihrer Ansprache über die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Jüdischen Gemeinde. „Frau Neuwald-Tasbach war stets eine Brückenbauerin zwischen den Kulturen und Religionen in unserer Stadt. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Gelsenkirchen ein Ort des friedlichen Miteinanders und der gegenseitigen Achtung ist. Ihre Verdienste für unsere Stadt sind unermesslich“, betonte die Oberbürgermeisterin.

Nach der offiziellen Verleihung fand ein Empfang statt, bei dem die Gäste die Möglichkeit hatten, mit der Geehrten persönlich ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung bot Raum für Austausch und Reflexion, aber auch für den Blick in die Zukunft der Gemeinde.

Frau Neuwald-Tasbach kündigte an, sich trotz des Ehrenvorsitzes nicht aus dem Gemeindeleben zurückzuziehen. Sie wolle weiterhin beratend tätig sein.

Die Verleihung des Ehrenvorsitzes an Judith Neuwald-Tasbach markiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Ihre Verdienste werden in der Stadt und darüber hinaus noch lange in Erinnerung bleiben und als gute Inspiration für kommende Generationen dienen.

Igor Kuznecov, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen