„Augeweint, Herz lacht“


Die Ausstellung „Auge weint, Herz lacht“ soll die tiefe Komplexität des Lebens in Israel ein Jahr nach dem Pogrom vom 7. Oktober zeigen, das am Morgen von Simchat Tora stattfand. Der Titel der Ausstellung entstammt dem Jom Kippur-Gebet und symbolisiert die emotionale Spannung zwischen Schmerz und Freude, zwischen Verlust und Hoffnung.
Die Ausstellung soll zum Nachdenken anregen über die innere Stärke, die notwendig ist, um in dieser komplexen Realität zu leben, und das Leben selbst in den schwierigsten Momenten zu feiern. Sie lädt die Besucher ein, sich zu fragen, wie man in einer Realität, die oft zu Tränen führt, die Freude im Herzen bewahren kann.
Im Einklang mit dem Zeitpunkt ihrer Präsentation, zu Simchat Tora – ein Jahr nach den tragischen Ereignissen – betont die Ausstellung die Fähigkeit des Menschen, Erinnerung und Schmerz mit Glauben und dem Bedürfnis zu verbinden, weiterzumachen und Freude auch im Angesicht des Leids zu finden.


Eden und Maor
Eden und Maor hatten ihre Hochzeit für den 20. März geplant, aber Maor hatte das Gefühl, dass sie vor seinem Einsatz im Gazastreifen heiraten mussten. Er bat Eden, dass sie heiraten, sogar in Jeans und einem weißen Hemd, und sie stimmte zu. So heirateten sie am 25. Oktober in einer sehr fröhlichen Hochzeit an der Basis Shdey Tziman. Zwei Tage später trat Maor in den Gazastreifen ein und nach anderthalb Wochen wurde er im Einsatz verletzt. Zum Glück kam er unversehrt davon, trotz des Verlusts seines engen Freundes.


Omer und Itai
Omer und Itai sollten am 13. Oktober heiraten, aber aufgrund des ausgebrochenen Krieges wurde Itai in den Norden einberufen. Am Donnerstag, dem 12. Oktober, rief er Omer an und schlug vor, am nächsten Tag in einem Übungsgebiet zu heiraten. Diese Hochzeit würde von ihren ursprünglichen Plänen abweichen, aber sie stimmte begeistert zu. Die Hochzeit fand mit Familie und Freunden im Freien statt und war fröhlich und unkonventionell. Seitdem hat Itai mehr als sieben Monate Militärdienst geleistet, und sie erwarten bald ein kleines Mädchen.


Gabriel und Yuval
Gabriel und Yuval wuchsen gemeinsam in derselben Siedlung auf und waren seit ihrer Jugend ein Paar. Gabriel, der als Kommandant der Reserve diente, fiel am 30. Januar im Kampf im Süden des Gazastreifens, im Alter von nur 28 Jahren. Vier Monate nach seinem Tod brachte Yuval eine Tochter zur Welt und sie wurden Eltern von drei Kindern. Dieses Ereignis, das tiefe Trauer mit der Freude über neues Leben verbindet, symbolisiert den Triumph des Lebens und die Kontinuität des Volkes Israel.


Ben und Gali
Ben und Gali waren ein frisch verlobtes Paar. Anlässlich Bens Geburtstag reisten sie zur Nova-Party in der Nähe des Kibbutz Re‘im. Tragischerweise wurden ihre Pläne durch das schreckliche Massaker zerstört. Als die Terroristen eindrangen, flohen Ben und Gali in einen Bunker an der Kreuzung von Alumim, wo sich viele Feiernde versteckten. Während ihres Aufenthalts im Bunker verloren sie das Bewusstsein, als eine Granate in ihre Richtung geworfen wurde. Aufgrund der schweren Verletzungen, die sie erlitten hatten, mussten beide Verlobten ihr rechtes Bein amputieren. Trotz der Schwierigkeiten durchliefen sie die Rehabilitation und den Krankenhausaufenthalt gemeinsam, unterzogen sich zahlreichen Operationen und lagen nebeneinander. Trotz der Herausforderungen, die die Rückkehr aus dem Grauen mit sich brachte, heirateten Ben und Gali im Juli letzten Jahres.


Yedidya Azougi
Yedidya Azougi fiel im Gazastreifen, einen Tag vor der Verlobungsfeier seiner Schwester Tehila. Er war 21 Jahre alt, als er fiel.
Yedidya diente als Fallschirmjäger und bekleidete während seines Dienstes mehrere Positionen. Er strahlte innere Ruhe aus und war schwer zu verärgern. Mit seinem ständigen Lächeln gewann er die Sympathie aller. Er sprach wenig und tat viel in Bescheidenheit.
Eineinhalb Monate nach seinem Tod gelang es der Familie wieder Kraft und Freude zu finden und seine Schwester Tehila heiratete. Tehila, sagte, dass Yedidya bei der Hochzeit spürbar war und sie den ganzen Tag begleitete. Trotz des großen Schmerzes war die Freude der Hochzeit gegenwärtig und groß.


Rabbi Na‘aman Ashchar
Rabbi Na‘aman Ashchar wurde im Krieg „Eiserne Schwerter“ getötet. Vier Monate vor seinem Tod spendete er eine Niere an einen ihm unbekannten Menschen und entschied sich trotz seiner Befreiung von der Reservepflicht, weiterhin dem Land zu dienen. Nach seinem Tod brachte seine Witwe, Tzuf Ashchar, ihren dritten Sohn, Shahar Shimon, zur Welt. Die Beschneidung war eine Veranstaltung, die sowohl Freude als auch Trauer mit sich brachte.
Na‘amans Organe wurden gespendet, und er hinterließ ein Erbe von Mut und Großzügigkeit.


Elchanan Klein
Elchanan Klein wurde bei einem Terroranschlag erschossen, während er auf dem Weg zurück von seinem Militärdienst war. Er war auf dem Weg zu einigen Tagen Erholung. Elchanan hinterließ eine schwangere Frau und drei kleine Kinder im Alter von einem bis fünf Jahren. Kurz nach seinem Tod brachte seine Frau Hila ihre vierte Tochter zur Welt.


Moti Shamir
Am Morgen des 7. Oktober hörte Oberleutnant Moti Shamir von den Kämpfen an der Grenze zu Gaza und beschloss, nach Süden zu fahren, um zu helfen. Er verabschiedete sich von seiner schwangeren Frau und seinem 4-jährigen Sohn, nahm seine Dienstwaffe mit und schloss sich dem Kampf an der Gilat-Kreuzung an.
Während des Kampfes wurde Moti verletzt, kämpfte jedoch weiter. Als er versuchte, sich zurückzuziehen, schoss ein Terrorist ihm in den Rücken. Trotz der Wiederbelebungsversuche stellte ein Arzt später seinen Tod fest.
Wochen später, im neunten Monat ihrer Schwangerschaft, besuchte seine Witwe Revital Shamir den Friedhof, auf dem ihr Mann begraben ist. Sie stand vor dem Grab und sagte: „Liebling, vielleicht passiert es heute, es sind vier Monate vergangen.“ Als sie Wehen verspürte, brachte sie eine gute Freundin ins Krankenhaus Sheba. Dort bat sie, allein mit den Hebammen zu sein. Im Kreißsaal legte sie ein Bild von Moti ז״ל auf das Bett und hörte das Lied „Es gibt Engel draußen“, das über ihn geschrieben wurde.


Shirel und Reuven
Während Raketen flogen und der Krieg tobte, entschieden sich Shirel und Reuven, ihre Hochzeit auf einem Militärstützpunkt an der libanesischen Grenze zu feiern, ohne ihre Liebe hintenanzustellen. Trotz der schwierigen Umstände feierten sie ihre Freude voller Hingabe, umgeben von Liebe.