Bar und Shanev zu Besuch in Dortmund
Bar Kalmanowski und Shanev Daabul, ein israelisches Ehepaar, das den brutalen Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober überlebt hat, besuchten in der ersten Oktoberhälfte die Jüdische Kultusgemeinde Dortmund. Während ihres Aufenthalts erzählten sie ihre beeindruckende und bewegende Geschichte bei verschiedenen Veranstaltungen, Kundgebungen und Gesprächen, an denen Hunderte von jüdischen und nichtjüdischen Menschen teilnahmen.
Bar und Shanev hielten mehrere Vorträge, in denen sie über ihre Erfahrungen sprachen und den Schmerz und Schock beschrieben, den die tragischen Ereignisse dieses Tages bei ihnen hinterlassen haben. Einer der Höhepunkte ihres Besuchs war ein besonderes Treffen im Museum von Borussia Dortmund mit Teilnehmern des Bildungsprogramms des Vereins unter der Leitung von Daniel Lörcher. Dort teilten Bar und Shanev ihr Gefühl des Verlustes, gemischt mit Hoffnung, mit einem Publikum, zu dem auch viele Menschen aus der lokalen Gemeinschaft gehörten, die gekommen waren, um ihre Unterstützung zu zeigen.

Bar und Shanev sprechen auf einer Kundgebung gegen Antisemitismus und Terror anlässlich des Jahrestages des 7. Oktober in Dortmund

Bar und Shanev im Museum von Borussia Dortmund
Am Jahrestag des Massakers nahm das Paar an einer Solidaritätskundgebung in der Dortmunder Innenstadt teil und erzählte seine Geschichte einer großen Menschenmenge, die gekommen war, um ihre Unterstützung zu zeigen. Am nächsten Tag reisten sie nach Gelsenkirchen, um an einer Gedenkveranstaltung zum Anschlag in Halle und dem Massaker vom 7. Oktober teilzunehmen. Bar und Shanev nahmen an einer Podiumsdiskussion zum Thema Trauma, Erinnerung und Resilienz angesichts des Terrors teil und sprachen darüber, wie wichtig es sei, ihre schwierigen Erfahrungen zu dokumentieren und zu teilen, um die junge Generation zu sensibilisieren.
Während ihres Besuchs hielten Bar und Shanev auch spezielle Sitzungen mit Oberstufenschülern verschiedener Dortmunder Schulen ab. Für viele dieser Schüler war es das erste Mal, dass sie Menschen begegneten, die einen solchen Angriff überlebt hatten. Bei diesen Veranstaltungen hatten die Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen und direkt von Bar und Shanev zu erfahren, was sie erlebt haben und wie sie mit dem Trauma umgehen. Die Diskussionen waren sowohl lehrreich als auch bewegend, da die Schüler ein tieferes Verständnis von Widerstandskraft und Empathie angesichts einer Tragödie entwickelten.
Darüber hinaus hielten Bar und Shanev eine einzigartige Sitzung speziell für hebräisch sprechende Schüler ab, in der die Teilnehmer ihre Geschichte hören und ihre Widerstandsfähigkeit und ihren Optimismus in ihrer Muttersprache teilen konnten.
Inmitten all dessen bereiten sich Bar und Shanev auf ihre bevorstehende Hochzeit vor, die für sie ein Symbol der Hoffnung und der Kraft ist, nach vorne zu blicken. Während des schrecklichen Anschlags erinnert sich Bar, wie der Gedanke an ihre gemeinsame Zukunft – und an Shanevs Heiratsantrag – ihr geholfen hat, auch in den dunkelsten Momenten optimistisch zu bleiben. Ihr Besuch in Dortmund ließ niemanden gleichgültig und vermittelte eine starke Botschaft des Widerstands, der Liebe und des Mutes im Angesicht des Unglücks.
Aviv und Ayal Goldblatt, Schlichim Dortmund
