
Vorwort des Chefredakteurs zum 5-jährigen Jubiläum des Magazins J.E.W.
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Gemeindemitglieder von Westfalen!
Sie halten die 28. Ausgabe der Zeitschrift J.E.W. „Jüdisches Echo Westfalen“ in den Händen. Genau vor 5 Jahren, unmittelbar vor dem Chanukka-Fest erschien die erste Ausgabe unserer Zeitschrift. Auf diese Weise werden wir jetzt zum bevorstehenden Chanukka-Fest den fünften Geburtstag unseres Magazins feiern.
Unser Weg zur Erstellung des Magazins J.E.W. dauerte einige Jahre, denn die Idee, ein gemeinsames Informationsmedium für alle Gemeinden Westfalens zu schaffen, bestand schon lange. Natürlich möchten wir uns zu unserem Jubiläum auch daran erinnern, dass dieses Projekt nicht aus dem Nichts entstanden ist, sondern auf der Basis der Zeitschrift Schalom Dortmund, die unsere Redaktion, in den sieben Jahren von Dezember 2012 bis Dezember 2019, erfolgreich herausgegeben hat.
Die Idee für das neue Regionalmagazin war folgende: Zehn Gemeinden, vor allem in den Großstädten des Ruhrgebiets und Westfalens, bilden gemeinsam den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe. Sie verteilen sich über eine riesige Fläche, daher ist es im Alltag nicht einfach, mitzubekommen, was in den anderen Gemeinden gerade so passiert.
Im Dezember 2019 erscheint die erste Ausgabe des J.E.W.-Magazins. Seitdem hat sich einiges getan und das J.E.W.-Magazin hat den Kontakt zwischen den zehn Gemeinden intensiviert, sowie auch die Kommunikation untereinander und die Vernetzung hat sich deutlich verbessert.
All die Anfangsschwierigkeiten zahlten sich mit Zins und Zinseszins aus, allein durch den Gedanken daran, dass in einer solchen Vereinigung unsere Kraft liegt – besonders jetzt, in den nicht gerade ruhigen Zeiten für Juden in Deutschland.
Die grundlegende Aufgabe, die sich die Redaktion gemeinsam mit dem Landesverband gestellt hat, beinhaltet die Stärkung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland durch die Vermittlung der religiösen und kulturellen Traditionen und Werte, die dem Judentum zugrunde liegen.
Wir wollen sehr hoffen, dass dank genau dieser Zeitschrift ein gemeinsames Forum für alle Gemeinden Westfalens geschaffen wurde, in dem jede Gemeinde unseres Landesverbandes ihre Meinung äußern kann. Und das Wichtigste ist: Die Stimme jeder Gemeinde wird von der ganzen jüdischen Gemeinschaft Westfalens gehört.
Im Grunde genommen hat dieses Projekt die Basis dafür geschaffen, unsere Kräfte und Möglichkeiten zu festigen, besonders jetzt, wenn die Stimmen verschiedener antisemitischer Kräfte immer deutlicher zu hören sind. Neben rechtsextremen Behauptungen, die Juden die Schuld an allem Bösen in der Welt geben, kommen zu diesen Stimmen immer mehr radikale antisemitische Aussagen gegen den Staat Israel hinzu, die sowohl durch radikale muslimische Kräfte als auch durch Linksextreme entfacht werden. Das Magazin „Jüdisches Echo Westfalen“ möchte hierzu eine Plattform (auch online) bieten in den Austausch zu gehen. Der Austausch gibt uns die Kraft, Inspiration und Hoffnung weiterzumachen und zusammenzustehen, wenn wir mitbekommen, was in den verschiedenen beteiligten Gemeinden an Aktivitäten und Engagement innerhalb aber auch außerhalb der jüdischen Gemeinden stattfindet.
Und in diesem Jahr, am 1. Juli ist es unserer Redaktion gelungen, ein Internetprojekt auf die Beine zu stellen und eine digitale Version des Magazins zu schaffen, die es wiederum vielen Mitgliedern unserer jüdischen Gemeinden des Landesverbandes ermöglichen wird, alle wichtigen Informationen nicht nur in gedruckter Form, sondern auch online zu erhalten.
Die digitale Version des Magazins ist für alle Mitglieder der Gemeinden über einen speziellen Code zugänglich, der im Impressum jeder gedruckten Ausgabe des Magazins veröffentlicht und von Ausgabe zu Ausgabe aktualisiert wird.
Abschließend möchte ich sagen, dass das Magazin in der Form wie Sie es, liebe Leserinnen und Leser, kennen, nur dank der gut koordinierten Arbeit des gesamten kreativen Teams, bestehend aus Autoren, Übersetzern, Redakteuren, Lektoren, Fotografen und Designern, möglich war und ist.
Ein großer Dank geht an sie alle für die in das Projekt investierte Kraft und Zeit.
Lasst uns heute, kurz vor Chanukka, bevor wir die Chanukka-Kerzen entzünden, daran erinnern, dass das jüdische Volk immer die Hoffnung und den Glauben an G“tt bewahrte und dass G“tt das jüdische Volk immer am Leben hielt. Die Chanukka-Lichter sind die Hoffnung, welche bestimmt die Dunkelheit der Außenwelt erhellen kann. Wie unsere Weisen sagten: „Man kann die Dunkelheit nicht mit einem Stock verjagen. Man muss einfach eine Kerze entzünden.“
Ich wünsche allen ein helles und fröhliches Chanukka-Fest und dass das Licht und die Hoffnung für immer in Ihren Herzen bleiben.
Ramiel Tkachenko,
Chefredakteur des Magazins J.E.W. – Jüdisches Echo Westfalen