Zwi Rappoport,
Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Liebe Freunde,
wenn Sie dieses Heft ihn Händen halten, steht unser Fest PURIM vor der Tür.
Purim ist eines der fröhlichsten Feste des jüdischen Kalenders.
Aber die Erzählung aus dem Buch Esther, die zu Purim gelesen wird, hat durchaus auch eine düstere Seite:
Die Megillat Esther handelt von der versuchten Ermordung aller Juden in persischen Reich. Nur durch den mutigen Einsatz von Königin Esther wird der finstere Plan des Haman verhindert, alle Juden umzubringen.
Am glücklichen Ende werden nicht die Juden, sondern ihre Feinde getötet.
„Sie haben versucht, uns zu töten; wir haben überlebt, lasst uns essen“.
Dieser selbstironische jüdische Wortwitz erinnert uns an den Dauerzustand der Bedrohung, das Wunder des Überlebens und die Notwendigkeit der Freude.
Kein Fest – außer vielleicht Pessach – verkörpert diesen Dreiklang besser als Purim, an dem wir sogar ermuntert werden, uns zu betrinken!
Gleichzeitig ist uns aber allen bewusst, dass die Purimerzählung sich keineswegs nur auf ein abgeschlossenes historisches Ereignis bezieht, sondern leider immer wieder auf die Gegenwart.
Unsere heutigen Feinde heißen nur ein wenig anders: Hamas statt Haman und Iran statt Persien…
Ihr obsessives Ziel, uns auszulöschen, ist unverändert geblieben.
Umso wichtiger ist es, dass wir aus unserer historischen Erfahrung lernen, niemals mehr die Gefahr der Bedrohung und des Untergangs zu unterschätzen und trotzdem unsere Lebensbejahung und unsere Lebensfreude beizubehalten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen:
PURIM SAMEACH – ein fröhlichen Purim
und
LECHAIM – zum Leben!