Zwi Rappoport,
Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.o.R.

Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Leser,
endlich ist wieder Jewrovisionzeit, die größte jüdische Veranstaltung des Jahres in Deutschland!
Ist es nicht großartig, dass dieses Highlight jüdischen Lebens hier bei uns in Westfalen stattfindet?
Diesen lebhaften und leidenschaftlichen Tanz- und Gesangswettbewerb von jüdischen Jugendlichen mitzuerleben, gibt mir Hoffnung und macht mich optimistisch.
Ich spüre, dass unsere Jugendlichen bei jeder Jewrovision in ihrer jüdischen Identität und ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Zu einem unvergesslichen Erlebnis für die über 1200 Kinder und Jugendlichen wird dabei auch das Begleitprogramm mit dem Höhepunkt des gemeinsamen Kabbalat Schabbat und der vielstimmigen Hawdala. Dies dürfte der größte Schabbatgottesdienst werden, der jemals in meiner Heimatstadt Dortmund stattgefunden hat!
Bei der „echten“ Eurovision 2025 war der Auftritt Israels besonders imponierend. Trotz aller Anfeindungen erreichte die Sängerin Yuval Raphael den zweiten Platz.
Was für eine Kraft und welchen Mut muss diese Frau haben: sie überlebte das Massaker beim Nova-Musik-Festivals am 7. Oktober 2023, indem sie sich acht Stunden lang unter dem Körper einer ermordeten Frau versteckte und sich totstellte …
Dies ist eines der eindrucksvollsten Beispiele, dass die jüdische Gemeinschaft sich durch nichts unterkriegen lässt. Eine solche Widerstandskraft müssen wir uns alle zum Vorbild nehmen. Dann werden wir den weltweiten Herausforderungen des zunehmenden Antisemitismus erfolgreich entgegentreten.
Die Dortmunder Westfalenhallen werden in diesem Jahr ein Zentrum jüdischen Selbstbewusstseins sein. Ich wünsche allen jugendlichen Teilnehmern, die bei der Jewrovision vor mehreren tausend Zuschauern auf der Bühne stehen, einen mutigen Auftritt und viel Erfolg!