Delegiertenversammlung vom 16.08.2022
In unserem Landesverband fand die halbjährliche Delegiertenversammlung am 16. August in der Jüdischen Gemeinde Dortmund statt. Von den 40 Delegierten unserer zehn Gemeinden nahmen 25 Personen in Präsenz teil und 13 waren mittels Vollmacht vertreten.
Bei der Eröffnung der Delegiertenversammlung begrüßte der Vorsitzende Zwi Rappoport die neuen Delegierten aus Recklinghausen sowie die neu gewählten Vorstände der Jüdischen Gemeinde Münster und Paderborn.
In allen drei Gemeinden sowie in Hagen fanden seit unserer letzten großen Verbandsversammlung, die im November 2021 tagte, Wahlen statt, bei denen, entsprechend unserer demokratischen Grundprinzipien, über den jeweiligen Gemeinderat und Vorstand abgestimmt wurde.
Das ehrenamtliche Engagement dieser gewählten Vertreter*innen unserer Gemeinden kann dabei nicht genug gewürdigt werden.
Erfreulicherweise sind mittlerweile viele junge Leute in unseren Gemeindevorständen vertreten. Dies spiegelt die Kontinuität unserer aktiven Gemeindearbeit wider, die vor allem dann gewährleistet ist, wenn die neuen Vorstände durch ihre Vorgänger*innen gewissenhaft eingearbeitet werden, so wie es in einigen Gemeinden beispielgebend der Fall ist.
Als Gäste nahmen an der Einführung der Sitzung unsere beiden Schlichot, Chenya Alafi und Hadas Amar, sowie unser Jugendreferent Anton Tsirin teil, die aufgrund ihrer vielfältigen Veranstaltungen im vergangenen Jahr, für ihre Arbeit ausdrückliche Anerkennung fanden.
Der Vorsitzende Zwi Rappoport berichtete über die Tätigkeiten unseres Landesverbandes im vergangenen Halbjahr. Insbesondere die Sommermonate waren dabei für viele unserer Gemeindemitglieder durchaus ereignisreich:
Für die Kinder und Jugendlichen veranstaltete die ZWST ihre jährlichen Sommermachanot, auf die wir diesen Sommer eine beeindruckende Zahl von 47 Personen schicken konnten.
Schon im vergangenen Sommer 2021 waren es über 40 Teilnehmende aus Westfalen-Lippe, nachdem wir begonnen hatten, die Teilnahmekosten zu bezuschussen. In den Jahren zuvor nahmen regelmäßig nur eine Handvoll Leute aus unseren Gemeinden an den ZWST-Machanot teil.
Unsere Kinder und Jugendliche erhalten auf diesen Machanot einen wertvollen Input an Jüdischkeit, erleben eine Stärkung ihrer jüdischen Identität und entwickeln ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir hoffen, dass sich diese rege Teilnahme auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
Weitere Jugendliche und auch einige Erwachsene waren diesen Sommer auf der Makkabiade in Israel und haben sich mit Juden aus der ganzen Welt in sportlichen Wettkämpfen gemessen. Auch hier hat der Landesverband die Teilnahme von Mitgliedern aus unseren Gemeinden finanziell bezuschusst. Die Sportler*innen aus unseren Gemeinden waren begeistert von dem spektakulären Event und es folgte ein wahrer Medaillenregen: Sie haben insgesamt sagenhafte 20 Medaillen nach Hause gebracht, und somit einen überproportionalen Anteil beigesteuert zu den 51 Medaillen, die Makkabi Deutschland insgesamt gewonnen hat. Kol HaKavod!
In seiner Rede machte Herr Rappoport auch darauf aufmerksam, dass die Mitgliederzahl, aufgrund des demografischen Wandels, erneut stark gesunken sei, und unser Landesverband insgesamt mittlerweile unter 5.700 Gemeindemitglieder zähle.
Dies hat auch zur Folge, dass wir nur noch sechs statt zuvor sieben Delegierte zur Ratsversammlung der ZWST entsenden können. Dementsprechend wurden folgende sechs Delegierte neu gewählt: Aleksander Chraga, Alexander Sperling, Mendel Ivanes, Judith Neuwald-Tasbach, Dr. Mark Gutkin, Hagay Feldheim sowie als stellvertretende Delegierte Xenia Nickel und Elina Rosentuler.
Herr Rappoport berichtete außerdem über die verschiedenen Termine des Landesverbandes mit Vertretern aus Kultur und Politik seit der letzten Delegiertenversammlung.
Der Vorstand und die Geschäftsführung stehen stets im engen Kontakt zu Vertretern aus Gesellschaft und Politik, um die Interessen unserer Gemeinden zu vertreten.
Dadurch ist es auch nach vielen Verhandlungen und Gesprächen mit der Landesregierung in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarverbänden, wie bereits in der vergangenen Ausgabe erwähnt, zu einer deutlichen Erhöhung der Zuschüsse aus dem Staatsvertrag gekommen.
Aufgrund dessen wurde auf der Sitzung ein entsprechender Nachtragshaushaltsplan verabschiedet.
Zukünftig sollen vor allem Tätigkeiten, Veranstaltungen und Anschaffungen in den Bereichen „Jugend“ und „Kultus“ verstärkt gefördert werden.
Der Landesverband möchte durch diese zielgerichtete finanzielle Unterstützung verstärkt aktives jüdisches Leben in den Gemeinden fördern.
Carina Fischer, Ihr Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.ö.R.
Foto: Ramiel Tkachenko/Chefredakteur J.E.W.