Sport und neuer Meldebutton
Von nun an haben alle Sportvereine in Deutschland die Möglichkeit, auf ihrer Website einen Meldebutton für antisemitische Vorfälle einzurichten
Am Abend des 30. Oktober fand im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund eine große Pressekonferenz anlässlich der Einführung des Meldebuttons im Sport statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen dem Bundesverband der RIAS-Meldestellen und dem Projekt Zusammen1 von MAKKABI Deutschland organisiert.

Der drastische Anstieg antisemitischer Vorfälle seit dem Terroranschlag der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober zeigt, dass Antisemitismus ein weit verbreitetes Problem ist, das den jüdischen Alltag und auch den Sport betrifft. In den letzten Jahren wurden wiederholt antisemitische Schmierereien, Beleidigungen und Übergriffe im Sportbereich von den RIAS-Meldestellen dokumentiert.
Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland, eröffnete die Abendveranstaltung und thematisierte die aktuelle Situation der jüdischen Sportvereine sowie die jüngste Zunahme des Antisemitismus in Deutschland. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte von NRW, und Sabena Donath, die Direktorin der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden, richteten inspirierende Grußworte an die Gäste. In einem Impulsvortrag gab Lasse Müller Einblicke in den aktuellen Stand der Antisemitismusforschung im Bereich des Sports.
In der folgenden Podiumsdiskussion, an der Experten wie Alex Feuerherdt (Leiter Kommunikation und Medienarbeit DFB Schiri GmbH), Ruben Gerczikow (Publizist und Autor), Elena Müller (Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW), Benjamin Steinitz (Bundesverband RIAS) und Dr. Thaya Vester (Universität Tübingen, Moderation) teilnahmen, wurde erörtert, wie Betroffene von Vorfällen unterstützt werden können und welchen Beitrag Meldestrukturen dabei leisten. Intensiv diskutiert wurde auch die Zunahme des Antisemitismus seit dem 7. Oktober.
Artikel & Foto: Ramiel Tkachenko, Chefredakteur des Magazins J.E.W.