
Wenn alle gewinnen

Am 8. Juni fand in Dortmund das große Jugend-Projekt Jewrovision 2025 statt. Dieses jährlich stattfindende Projekt ist ein deutschlandweites Fest für die jüdische Jugend. Wie immer waren auch die Teilnehmer aus dem Kinder- und Jugendzentrum „Agada“ der jüdischen Gemeinde des Bezirks Recklinghausen dabei. Mit der gemeinsamen Band „We. Zair Westfalia“ traten die jungen Leute unserer Gemeinde bereits zum dritten Mal auf. Dieses Jahr waren sie zu fünft. Die drei Neuen – Olessia Nikolay, Elisabeth Kabolotska, Kyryllo Bykov – und zwei „erfahrene Darsteller“ – Maksim Nikiforow und Artemij Resnik.
Wichtig ist, dass während des Auftritts eine Unterstützergruppe aus unserer Gemeinde im Saal mit ihnen mitfieberte. Bei der Vorbereitung wurden zwei große Proben mit dem ganzen Team (das sind etwa 50 Personen) in unserer Stadt durchgeführt.
Einen großen Raum für so viele Leute zu finden ist gar nicht so einfach. Danke an die Führung der Gemeinde, die zweimal eine gemietete Sporthalle zur Verfügung stellte. Der Bezirk Recklinghausen war Teil einer Gemeinschaft mit fünf weiteren Städten – Bochum, Bielefeld, Münster, Hagen und Wuppertal. Die Mannschaft trat unter dem Motto „Am Israel Chai“ auf, „das jüdische Volk lebt“.
„Einheit, Kraft des Geistes, die Treue gegenüber Traditionen und Religion – das alles vereinte die Juden vor vielen Jahrhunderten. Unser Volk lebt und wird für immer einig, stark und frei bleiben.“ – so lautete das Leitmotiv des ganzen Auftritts. Das Thema ist lebensbejahend und sehr wichtig, besonders jetzt, im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen, die mit dem heroischen Kampf Israels um seine Existenz verbunden sind.
Leider hatten wir, auch wenn „We. Zair Westfalia“ die letzten beiden Male Preise gewonnen hatte, es diesmal nur auf den letzten Platz geschafft.
Doch wie der Leiter von „Agada“ Georgij Schekun sagte: „Erstens ist ein solches Ergebnis ein Grund, nachzudenken, seine Fehler zu analysieren, um sich im weiteren Verlauf zu verbessern. Zweitens ist es auch ein Anlass für die Suche nach neuen kreativen Entscheidungen, Methoden und gemeinsamen Entdeckungen. Denn nichts vereint die Menschen so sehr wie gemeinsame Kunst. Mir scheint es, dass es im Projekt „Jewrovision“ niemals Verlierer gibt“, fügte Georgij hinzu – „die jüdische Jugend aus allen Ecken Deutschlands trifft sich, lernt einander kennen, hält weiterhin Kontakt. Hier wird eine eigene Brüderschaft geboren, gestützt durch die gemeinsame Idee, Freude an der Kommunikation, dem Antrieb durch den Wettbewerb; es bildet sich ein Kreis von Freunden und Gleichgesinnten, der einen jungen Menschen sein ganzes Leben lang begleiten wird. Hier gewinnen alle!“
Irina Barsukowa, Jüdische Gemeinde
Kreis Recklinghausen